Über Emilia
Emilia ist fünf Jahre alt und wohnt mit uns, das sind Mama, Papa und ihre zweijährige Schwester, in Chemnitz.
Sie ist ein fröhliches, ausgeglichenes und wissbegieriges Mädchen.
Emilia geht gerne reiten, ist sehr kreativ und liebt es, Geschichten vorgelesen zu bekommen.
Sie ist ein Mensch, der dieser Welt noch so viel zu geben hat. Emilia ärgert sich, wenn sie Müll in der Natur entdeckt und versucht diese durch ihr eigenes Tun zu schützen. Sie hat einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn und denkt immer mehr an andere als an sich selbst. Wenn man sich mit ihr unterhält, ist man häufig erstaunt darüber, was sie so alles weiß. Emilia ist ein Kind, das man einfach gerne hat.
Sie liebt es, in ihren Kindergarten zu gehen, denn dort hat sie wundervolle ErzieherInnen und ganz viele liebe Freunde. Leider kann sie diesen nun schon eine Weile nicht mehr besuchen.
Eine schreckliche Diagnose
Seit Weihnachten 2019 sieht Emilia Doppelbilder. Wir haben die Symptome sofort ernst genommen, jedoch sollten noch Wochen vergehen, bis wir die Ursache dafür erfuhren. Einen Augenarzttermin zu bekommen, stellte sich als sehr schwierig heraus. Glücklicherweise erhielten wir am 21.01.2020 kurzfristig einen Termin und Emilia wurde untersucht und direkt ins Krankenhaus überwiesen. Am nächsten Tag folgte eine MRT. Emilia war dabei sehr tapfer und hat diese sogar ohne Sedierung überstanden. Am Tag darauf erhielten wir eine Diagnose, die uns den Boden unter den Füßen wegzog. In Emilias Kopf wuchs ein inoperabler Hirntumor!
Es folgten viele Untersuchungen, eine Biopsie zur genauen Bestimmung der Tumorart und eine Operation (Shunt-OP), um das durch den Tumor angestaute Hirnwasser abzuleiten.
Am 20.02.2020 erhielten wir das Ergebnis der Biopsie. Emilias Tumor ist ein diffuses Mittelliniengliom (WHO IV) H3K27M-mutiert – ein sehr bösartiger, schnell wachsender und nicht heilbarer Hirntumor.
Mitte März startete für Emilia eine sechswöchige Protonenbestrahlung an der Uniklinik in Dresden. Eine wirksame Chemotherapie gibt es nicht. Die Lebenserwartung ab Diagnose beträgt im Schnitt lediglich 12 Monate. Geschockt von der Prognose, begaben wir uns auf die Suche nach Alternativen.
Wir stießen auf ein vielversprechendes Medikament aus den USA, welches auch in Deutschland über einen Arzt erhältlich ist: Onc201.
Dieses Medikament wurde speziell für Hirntumore mit der Mutation entwickelt, welche auch Emilia in sich trägt. Die Behandlung mit Onc201 ist unsere einzige Hoffnung. Leider werden die hohen Kosten nicht von den Krankenkassen übernommen.
Emilia ist erst fünf Jahre alt und möchte noch so viel erleben. Sie freut sich schon so sehr auf ihre Einschulung im Sommer 2021, möchte noch schwimmen lernen, mit dem Heißluftballon fahren und die Polarlichter sehen.
Fliege unbeschwert und frei, liebe Emilia ...
Ihr Lieben, wir melden uns heute vom Unterstützer-Team mit der wohl traurigsten Nachricht. Mit schweren Herzen müssen wir euch mitteilen, dass Emilia heute Morgen († 27.04.2021) von uns gegangen ist - sie hat ihre Flügel bekommen. Wir wussten, dass es so kommen würde, trotzdem trifft es uns alle wie ein Schlag.
Emilia war ein fröhliches, intelligentes, aufgewecktes Mädchen, das sich der schrecklichen Diagnose mit Mut und Tapferkeit gestellt hat. Aufgeben war kein Thema - und doch hat es das Schicksal anders bestimmt.
Die Familie ist unglaublich dankbar für alle lieben Menschen, die Emilia in dieser Zeit mit Worten und Taten unterstützt und ihr so viel Freude gemacht haben. Emilia konnte noch so viel erleben und die ihr verbliebene Zeit intensiv mit ihren Lieben verbringen.
Bitte habt Verständnis, dass sich die Familie nun erst einmal auf sich besinnt, sodass eure Nachrichten vorerst unbeantwortet bleiben werden.
Damit ihr euer Mitgefühl und eure Anteilnahme ausdrücken könnt, postet gern unter #FlügelfürEmilia eine der folgenden Malvorlagen, zum Beispiel an euren Fenstern, damit Emilia sie von oben sehen kann.
Fliege unbeschwert und frei, liebe Emilia, wir werden dich für immer vermissen.
Info: Geld, was nach der Therapie nicht benötigt wird, werden wir weiter für ähnliche Projekte zugunsten bedürftiger Kinder spenden.
Die größten Menschen sind jene, die anderen Hoffnung geben können.
Zitat von Jean Jaurès